

Orthodoxer Tee
Indien
ist seiner Grundfläche nach der siebt größte Staat der Erde und
grenzt an Pakistan, China, Nepal, Bhutan, Myanmar (vormals Burma)
und Bangladesch. Der Teeanbau in Indien begann, den
Aufzeichnungen zufolge, Ende des 18. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit
gelang es englischen Forschern Stecklinge aus chinesischen
Teesamen zu züchten. Zeitgleich
wurde in den unzugänglichen Gebieten Assams die " thea assamica"
entdeckt. Beide Erfolge ebneten den Weg für einen großflächigen
Anbau der Teepflanzen in Indien. Das zudem mild Tropische Klima
der Assam Region erwies sich als optimal für die Kultivierung von
kräftigen und würzigen Tees. Die kühlen Hochlagen Darjeelings
hingegen war ideal für das Anpflanzen noch feinerer und
blumigerer Qualitäten. Die Schwarztees von den Hochplateaus
Sikkims ähneln denen aus Darjeeling, haben aber eine noch
weichere Tasse. In den Teegarten des Südindischen Teedistriktes
Nilgiri wachsen auf diversen Bergzügen fein-spritzige Tees, die
an hochwertige Ceylon-Qualitäten erinnern.

Darjeeling Gehört
zweifelsohne zu den renommiertesten Teeanbaugebieten. An den
Südhängen den Himalayas auf einer Höhe von bis zu 2500 m
produzieren über 80 Plantagen die weltweit edelsten
Sorten.

Assam ist eine Provinz im Nordosten
Indiens mit tropischem Klima. Geografisch von Bangladesch, Burma,
Bhutan, Tibet und China umgeben, besteht lediglich im Nordwesten,
durch einen schmalen Gebiets Streifen, eine Verbindung mit dem
Mutterland Indien. Dieses größte zusammenhängende Tee-Anbaugebiet
der Welt bringt etwa die hälfte der Indischen Teeproduktion
hervor. Die kräftigen und würzigen Tees vertragen sich auch mit
hartem (kalkhaltigem) Wasser und bilden die Basis für zahlreiche
klassische Schwarz-Tee-Mischungen. Teebüsche werden hier in
Teegärten mit bis zu 1000 Hektar großen Anbauflächen kultiviert.
Heute zählt man in Assam ca. 2000 Plantagen.

Nepal
Nepal Tees, die in der Vergangenheit mit einigen Ausnahmen häufig
als „good average“ Qualitäten angesehen wurden, haben in letzter
Zeit eine erstaunliche Entwicklung genommen. Es werden nicht nur
im orthodoxen Bereich, sondern auch auf dem Gebiet der
halbfermentierten, grünen oder auch weißen Kreationen Teesorten
auf dem Markt angeboten, die aufgrund der Machart in Optik,
Geschmack und Duft dem großen Bruder in Nord-Indien in nichts
nachstehen, sondern ihn teils schon überflügeln. Mit sehr viel
Engagement und immer besserem „Knowhow“ werden in den überwiegend
bergigen Anbauregionen, in Höhenlagen bis zu 2.100 m, außer
gewöhnliche Tees von individuellen Betrieben, häufig schon aus
kontrolliert biologischem Anbau, angebaut. Mitte des 19.
Jahrhunderts wurden in der Region Ilam die ersten Teepflanzen
kultiviert. In der Teewelt ist die Bezeichnung Ilam bis heute ein
Begriff für Qualitäts tee aus Nepal. Heute genießen u. a. jüngere
Anbaugebiete wie Dhankuta oder Therastum einen ebenfalls
hervorragenden Ruf.
Ceylon (Sri
Lanka) Ceylon-Tees bieten dem Teekenner ein breites
Spektrum unterschiedlichster Geschmacksrichtungen: Angenehm
herbe, hochwertige Tees aus dem südöstlichen UVA-Distrikt,
köstliche und goldfarbene Tees aus dem westlichen
Dimbula-Distrikt sowie Hocharomatische und gold-gelb abgießende
Tees aus den 2.000 m hohen Bergen um Nuwara Eliya. Aus dem
Flachland stammen die kräftig-dunkel ziehenden
Lowgrown-Qualitäten. Traditionell erfreuen sich Ceylon-Tees
besonders in Osteuropa und im Nahen und Mittleren Osten sehr
großer Beliebtheit. Ceylon (seit 1972 in Sri Lanka umbenannt)
wurde in seiner kulturellen, als auch wirtschaftlichen
Entwicklung vor allem durch den Einfluss der Kolonialmacht
England stark geprägt. Aufgrund der unterschiedlichen
geografischen Lagen unterscheidet man hier nicht nur die
Anbaugebiete, sondern auch die Anbauhöhen: Lowgrown:
0 – 550 m Mediumgrown:
550 – 1.050 m Highgrown:
1.050 – 2.250 m

China Das
Reich der Mitte wird allgemein als das Mutterland des Tees
angesehen. Innerhalb des ehemaligen Kaiserreichs gilt die Provinz
Yunnan als die Geburtsstätte des Tees. Der größte
Tee-produzierende Staat dieser Erde ist gleichzeitig auch eines
der faszinierendsten Teeanbauländer. Aus den vielen Bergprovinzen
Zentral- und Südchinas kommen diverse grüne und schwarze Sorten,
wie z.B. Chun Mee, Gunpowder, Jasmin, Keemun, Lapsang Souchong,
Lichee, Rose Congou sowie Yunnan. Zu den klassischen und
bedeutendsten Teeanbaugebieten gehören die Provinz Zhejiang im
Südosten des Landes, berühmt für ihren Gunpowder „Temple of
Heaven“, und die südwestlich von Zhejiang gelegene Provinz
Fujian. Letztere gilt als Heimat der traditionellen chinesischen
Jasmintee-Kultur. Neben diesen bekannten Sorten aus Anbaugebieten
wie Zhejiang, Anhui, Yunnan, Fujian und Jianxi, erfreuen uns auch
viele Kleinbauern und Familienbetriebe wieder mit ihren
exquisiten Spezialitäten, die nach der Öffnung Chinas zum Westen
ihren Weg zu uns finden! Eine Besonderheit der chinesischen Tees
ist, dass sie nicht, wie z.B. Darjeeling oder Assam, unter
Gartennamen verkauft werden, sondern ihnen oft phantasievolle,
blumige Namen gegeben werden, die das besondere Aussehen oder den
ursprünglichen Anbauort beschreiben: Chun Mee wird als „wertvolle
Augenbraue“ benannt, Lung Ching bedeutet
„Drachenbrunnen“.